Weihnachtsgottesdienst in Tunis

Bericht zur Pastoralreise Tunis

7.-11.12.2013

Auf Einladung des deutschen Botschafters in Tunesien, Jens Plötner, weilte ich in o.a. Zeitraum in Tunis bzw. Carthago.

Hier zunächst der Verlauf der Reise:

Samstag, 7.12.

14:30            Ankunft und Abholung von Mill.-att. Ahrens.

15:30            Unterbringung im Hause Ahrens, Begrüssung durch

                     Christiane Ahrens

            Kurzes Gespräch über die kommenden Tage

16:30            Fahrt zur Basilika St. Louis in Carthago

17:00            Kurze Besichtigung

17:30            Fahrt nach La Marsa zum Adventssingen in der

            Kath. Kirche St cyprien de Carthage

18:00            Adventssingen und Begrüßung durch Frau Dr. Steinich,

           Die diese Veranstaltung organisiert hat. Etwa 160 Teilnehmer,

           Anschließend Begegnung mit Plätzchen und Glühwein.

20:00           Fahrt zum Hafen (club nautique) dort Abendessen zur                          Begrüßung mit etwa 14 Gästen aus der Gemeinde

                      und Tunesiern

22:00            Heimfahrt

Sonntag, 8.12.

08:00            Fahrt zur Residenz des Dt. Botschafters, Jens Plötner.

08:30 - 09:30 Gespräch mit Botschafter Plötner

10:00            adventlicher Gebetsgottesdienst mit etwa 140 Gästen

11:00 - 13:00 Begegnung im Garten der Residenz

13:30            Fahrt zur neuen Unterkunft bei Familie Makhtar

                      und Wibke Dia (dt. Botschaft)

14:00 - 16:00 Begegnung mit Christiane Thiel, Sekr. Botschafter

16:00 - 18:00 Erholungspause und Brevier

18:00 - 19:00 häusliche Messfeier

19:30 - 21:30 Abendessen

Montag, 9.12.

07:30 - 09:00 Brevier und Frühstück

09:00            Fahrt nach Tunis und Besuch der Medina

13:00            Rückfahrt und Büroarbeit

16:00            Brevier und Fahrt zu einem Familienbesuch.

18:00            Fahrt nach La Marsa

19:00 - 21:00 Abendessen mit GIZ Mitarbeiterin

Dienstag, 10.12.

7:30 – 9:00 Brevier Hausmesse und Frühstück

09:00 - 13:00            Fußgang nach Carthago und Besichtigung

             der wichtigsten archäologischen Sehenswürdigkeiten

13:00            Fahrt nach Tunis, Burgibah Straße.

14:00 - 15:00 Mittagessen (alleine)

15:30 - 16:30 Besuch und Gespräch mit dem Erzbischof von Tunis, Mgr Ilario ANTONIAZZI

16:30            Fahrt zur Unterkunft nach Sidi Dawood

17:30 - 21:00 kleiner Empfang und Abendessen im Hause Dia

Mittwoch, 11.12.

7:00            Fahrt mit Frau Dia an die dt. Botschaft

07:30 - 08:00 Frühstück

08:00 - 08:30 kurzes Schlussgespräch mit Botschafter Plötner

08:30 - 9:30 kurzer Spaziergang im Viertel der dt. Botschaft

10:00 - 11:00 Abschiedsbesuche in der Botschaft

11:00            Fahrt zum Flughafen durch Mill.-Att. Ahrens

13:45            Abflug nach CAI

17:45            Ankunft (Flugzeit 3h)

Mein Besuch bei den Deutschsprachigen in Tunesien wurde sehr gut vorbereitet. Besonders Botschafter Plötner selbst setzte sich dabei ein. Militärattaché Ahrens kümmerte sich um den gesamten Ablauf des Besuches, ebenso Frau Wiebke Dia vom Protokoll.

Ich war sehr beeindruckt von der Organisation und Durchführung eines Adventssingens durch Frau Dr. Steinich (GIZ), die es schaffte, in einer der noch existierenden 6 (kleinen) katholischen Kirchen von Tunesien ein Adventssingen mit anschl. adventlichen Beisammensein zu organisieren. Mit adventlich-weihnachtlichen Liedern und Texten konnte sie helfen, dass für die Deutschsprachigen etwas vorweihnachtliche Stimmung aufkam.

Hier wäre ein guter Ansatzpunkt, für Katholiken deutscher Zunge eine religiös-pastorale Betreuung aufzubauen. Eindringlich sprach sie davon, dass ihrer Meinung nach unbedingt etwas für die mehreren hundert Katholiken etwas getan werden müsse. Sie wies darauf hin, dass von den 38 Priestern, die in ganz Tunesien ihren Dienst tun, leider kein Deutschsprachiger sei. Das wurde mir später beim Besuch bei Erzbischof Antoniazzi bestätigt.

Zentrum meines Besuchs war die Feier eines Wortgottesdienstes für die german community in der Residenz des deutschen Botschafters Plötner. In zwei Gesprächen betonte auch er die Dringlichkeit einer Seelsorge durch die Kirchen.

Er wies auf die Tatsache hin, dass selbst nach Saudi-Arabien mehrfach im Jahr Priester zur Seelsorge aus Deutschland gesandt werden.

Zum Gottesdienst hatte er breit eingeladen; meiner Schätzung nach waren wohl 140 Teilnehmer gekommen. Eine Lehrerin an der Amerikanischen Schule (in die auch fast alle deutschen Kinder gehen) hatte mit einer Schülergruppe Lieder eingeübt, die dann, ebenfalls durch Schüler, instrumental begleitet wurden. Sehr erfreulich war dann der anschließende Empfang, bei dem ich mit vielen Deutschsprachigen ins Gespräch kommen und auch von deren Wünschen erfahren konnte.

Nach mehreren Besuchen bei Familien am Montag konnte ich am Dienstag mit Erzbischof Antoniazzi zusammen treffen, um ihn von der Situation der deutschsprachigen Christen zu berichten. Der Erzbischof ist erst sein März 2013 in Tunis.

Er berichtete seinerseits über die Lage der Katholiken im Lande. Es gibt quasi keine katholischen bzw. überhaupt christlichen Tunesier. Somit sind alle seine Katholiken Ausländer. Besonders durch die Gemeinschaft „Religious Family of the Incarnate Word“ (http://www.ive.org/index.php?option=com_content&view=article&id=54&Itemid=195&lang=en)

wird der Bischof unterstützt. Er zählt 38 Priester, die sich hauptsächlich um katholische Schwarzafrikaner kümmern. Es sind fast alle „fidei donum“ – Priester oder Mitglieder von Ordensgemeinschaften, die seelsorglich tätig sind.

Dass die kath. Messen zB in der Kathedrale in Tunis meist sehr „afrikanisch“ gestaltet sind erzählten mit auch einige deutschsprachige Katholiken.

In der Kirche „St. Cyprien“ in La Marsa (bei Carthago, wo sehr viele Deutschsprachige wohnen) wird die Hl. Messe Samstags und Sonntags in französischer Sprache gefeiert.

Auch der Erzbischof drückte mir gegenüber aus, er würde es sehr erfreulich finden, wenn wenigstens mehrmals im Jahr ein deutschsprachiger Priester (der allerdings auch Französisch sprechen sollte) nach Tunis käme.

Ich denke, es war gut, dass ein kath. Deutscher Priester endlich einmal auch in Nordwestafrika war. Dankbar habe ich dabei an Msgr. Blome gedacht, der mir 1995 schon sagte, ich könne in ganz Nordafrika „Gemeinden gründen“. Es wäre gut, wenn hier Möglichkeiten geschaffen werden könnten.

Msgr. Joachim Schroedel,

Cairo, 12. Dezember 2013

Wichtige Internet – links:

http://www.cathetunis.org/

http://www.aelf.org/

http://www.diocesetunisie.org/

http://www.diocesetunisie.org/tedesco/pagted/mainted.htm

http://www.ive.org/index.php?option=com_content&view=article&id=54&Itemid=195&lang=en

http://www.tunis.diplo.de/